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Jessica Malerczyk ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Elektrotechnik und Theoretische Nachrichtentechnik an der Bergischen Universität Wuppertal. Im Rahmen unseres Projekts bergisch.smart_mobility hat sie u.a. untersucht, welchen Einfluss autonome Fahrzeuge auf sogenannte Phantomstaus oder auf Staus haben, die aus dem Nichts auf Autobahnen entstehen.

Wie autonome Fahrzeuge Staus verringern können

Phantomstaus sind Staus, die ohne offensichtlichen Grund entstehen und viel öfter auftreten, als beispielweise Staus, die durch Baustellen oder Unfälle verursacht werden. Doch prinzipiell ist es zweitrangig, aus welchem Grund ein Stau entsteht. Fakt ist, dass Autofahrer auch gut ohne sie leben könnten. Diesem Szenario nähert sich Deutschland langsam, denn den autonomen Fahrzeugen wird der Weg auf die Straßen bereitet. Viele Forscher sehen das autonome Fahrzeug als festen Bestandteil unserer zukünftigen Mobilität an und prognostizieren, dass sie die Mobilität verändern werden. Anders als der Mensch, orientieren sich autonom fahrende Autos immer an der Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs, trödeln nicht und fahren nicht zu dicht auf. Diese Eigenschaften wirken sich positiv auf den Verkehrsfluss aus und wirken somit Staus entgegen.

Jeder Autofahrer steht durchschnittlich 120 Stunden pro Jahr im Stau

Der ADAC hat für das Jahr 2018 berechnet, dass jeder Autofahrer in Deutschland im Schnitt 120 Stunden im Stau verbracht hat. Rund 80 Stunden davon wurden in Phantomstaus verbracht. Jessica Malerczyk und ihre KollegInnen konnten mithilfe eines geeigneten Staumodells nun zeigen, dass schon ein geringer Anteil von fünf Prozent autonomer Fahrzeuge im Verkehr die Staustunden um mehr als 16 Prozent verkürzen könnte. Dies würde bedeuten, dass jeder Autofahrer statt der 80 Stunden nur noch rund 66 Stunden im Phantomstau stünde. Bei einem Anteil von zehn Prozent autonomer Fahrzeuge auf den Straßen könnten die Staustunden sogar um 40 Prozent gesenkt werden, was einer jährlichen Zeitersparnis von über 30 Stunden entspräche. Dieser Trend setzt sich fort, wenn mit einem noch größeren Anteil autonomer Fahrzeuge im Verkehr gerechnet wird. Es wird also deutlich, dass bereits wenige autonome Fahrzeuge dazu führen können, dass Autofahrer in Zukunft weniger Zeit in Staus verbringen und dadurch komfortabler unterwegs sind.